Sonntag, 25. September 2016

Lebenszeichen

Eigentlich habe ich jetzt gerade gar keine Zeit zum Schreiben, aber keine Muße für Hausarbeit.

Der GAU passiert immer noch.
Ab nächste Woche wieder ein Projekt für Auticon, das bekannte Webseitentesten auf Desktop und Mobilgeräten. Das einzige Projekt, das ich dort jemals hatte.
Ich will eigentlich gar keine Vertragsverlängerung mehr.

Die Arzttermine haben nicht so stattgefunden, wie die Personalerin sich das gedacht hat, einfach wegen der Sommerferien. Evtl. gehe ich in den nächsten Monaten mal 7 Tage am Stück zur Epilepsie-Intensivüberwachung, auf der Warteliste bin ich jedenfalls. Aber da ist man dann an die Klinik bzw. das Zimmer gebunden. Wie ich mir die sonst vorhandenen Trigger dort hinholen soll, ist mir schleierhaft. Idealerweise wären sie dann doch gar nicht mehr da ...
Von psychiatrischer Seite hat sich nichts getan. Außer, daß ich bei einem Facharzt war, der Psychiater und Neurologe ist (und mir auch zuhört, großes Plus). Der war jetzt aber auch zweieinhalb Wochen im Urlaub.

Der Mitbewohner ist noch da, es hat mal Scherben gegeben, nachdem er eine Tür schmiß, als ich ihm versuchte, klarzumachen, daß wir nicht an schnelleres Internet kommen. Eine Woche später hat er scheinbar eingesehen, daß es keinen Sinn macht, mich jedesmal zu beschimpfen, wenn ich ihm etwas sage, was ihm nicht paßt. In seiner Wahrnehmung bin aber trotzdem ich an dem zerbrochenen Spiegel schuld, ich hätte die Tür so doll geschmissen ... klar, ich wieg ja auch an die 200kg und hab genauso viel Energie ...
Im November geht er zu einer Schulter-OP und dann 4-6 Wochen daheim bleiben. Da er dann ein einarmiger Bandit ist, soll seine Frau kommen und ihn pflegen. Ich hab ja Angst davor, zwei Exemplare seiner Gattung in der Wohnung zu haben und hinter ihnen herputzen zu müssen. Oder über Dinge diskutieren.
Aber so schnell bekomme ich die WG nicht aufgelöst. Und da ich mich nicht gekümmert habe, ist auch kein neuer Mitbewohner (m/w) in Sicht. Ich habe etwas Bammel, den Mitbewohner mit Nachmieterbesuchen zu belästigen, so, wie er auf seiner Privatsphäre besteht. Oder einem Nichtraucher-Untermieter das möglicherweise nach Nikotin riechende Zimmer zuzumuten.

Das THW bleibt schmerzhaft. Ich vermisse die strukturierte Ausbildung, die wir vor der Prüfung bekamen.  Ein Kollege nervt mit dem Spruch "Wissen nur, wenn nötig". Demnach habe ich dann also die Basis2-Ausbildung nicht nötig, wenn die, die vor mir anfingen, Ausbildung an den Montagabenden bekamen und ich nicht? Es gibt eine Probezeit von 6 Monaten (meines Wissens nach Abschluß der Grundausbildung, ich finde aber gerade nur Angaben, die Probezeit starte mit der Aufnahme in den Ortsverband) und ich habe aufgrund meiner mangelnden Integration in die Gruppe (oder meiner mangelnden Akzeptanz) nicht das Gefühl, diese bestanden zu haben. Auch weil ich ja fachlich nicht vorankomme. Das hatte ich auch gegenüber dem Ortsbeauftragten und meinem Gruppenleiter kommuniziert, per Mail. Der OB ging darauf ein, bot mir ein Gespräch an, der Gruppenleiter überging das Thema einfach. Letzterer ist übrigens der Meinung, es könnte meiner Akzeptanz in der Gruppe helfen, wenn ich einen Vortrag über Autismus halte. Ich halte mich nicht für einen schlechten Menschenkenner und habe deshalb ein ganz blödes Gefühl bei der Sache. Als ich aufgrund eines gewissen Ereignisses, das einen eigenen Blogeintrag verdient, ein paar Tage vor dem letzten Dienst anbot, diesen Vortrag zu halten, ging der Chef am Dienst-Tag selbst nicht darauf ein, es war wohl zu kurzfristig. Ich habe aber keinen Schimmer, was er genau erwartet und auf diese Frage auch keine Antwort bekommen.
Noch nie bisher hat sich der Mentalitätsunterschied zwischen den Bayern und mir so manifestiert. Und es tut echt weh.

Irgendwie ist aber zwischen all den Ereignissen der letzten Wochen und der teilweise massiven Kraftlosigkeit der Kopf doch so weit heilgeblieben (oder vielleicht eher: jetzt wieder geworden), daß ich gerade einen gewissen Optimismus verspüre. Obwohl wie gesagt gar nichts geklärt ist, weder, wie es bei mir ab November beruflich weitergeht, noch, wie ich aus den Schulden beim Finanzamt herauskomme.