Ungefähr 3-4 Wochen ist es her, daß ein anderen Patient und ich witzelten, über dem Eingang zu den Räumen "unserer" Tagesklinik könnte man ja diesen Spruch anbringen.
Wie heißt es so schön? "In jedem Scherz ist ein Körnchen Wahrheit enthalten"
Außer mir verließen diesen Block noch eine Handvoll andere Patienten die Klinik mit großer Verunsicherung über das "Danach" oder den Sinn ihres Aufenthaltes in der Klinik. Für keinen hat sich im Außenverhältnis mit ihrem lokalen Umfeld eine Änderung ergeben. Und unsere Lebensläufe glichen sich an den extremen Stellen doch mehr, als ich erwartet hätte. Ich bin weder die Einzige, die soziale Probleme in der Verwandtschaft hat (auch und gerade in der näheren), noch die Einzige, die als zu langsam, zu begriffsstutzig usw. wahrgenommen wird. Bei einigen anderen ist es u.U. schlimmer.
Autisten, die nicht leiden? Bleibt mir bitte weg mit solchen Aussagen! Noch vor einem halben Jahr hätte ich nichts dazu gesagt, aber jetzt weiß ich ja: das gibt es nicht. Jeder Autist fängt um die 40 an, mehr Probleme zu bekommen. Man könnte auch sagen: das Leiden fängt dann erst richtig an.
Wie soll man da nicht suizidal werden oder noch mehr Sozialphobie entwickeln?
Wie soll man nicht in einen ernsten Overload kommen, wenn der Kontakt mit den Ärzten sich nicht so gestaltet, daß man sich traut, ihnen zu vertrauen?
Ich geh jetzt schlafen. Und entweder heute nacht oder spätestens morgen früh denke ich darüber nach, ob ich der Familie noch gegenübertreten kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen