Samstag, 3. Januar 2015

Tag 3

Tag 3 des neuen Jahres beginnt mit schlechter Laune. Nach einer fast durchwachten Nacht fällt mir die Decke auf den Kopf - in Form von dem Gedanken "Oh Gott, der 3. Tag im neuen Jahr und ich bin alleine daheim! A-L-L-E-I-N-E!"

Und dann ist da schlagartig wieder die Erinnerung da an den Ausspruch des Sohnes eines der Landwirte hier aus dem Ort: "Du wirst noch untergehen!" Zum besagten Zeitpunkt war er deutlich betrunkener als ich vermutlich jemals sein werde, aber immer noch in der Lage, den Heimweg zu finden und blöde Witze über meine Straße zu machen ("Da kannste ja den Bach runtergehen."). Ein Kollege aus "meiner" Feuerwehr hat ihn dabei übrigens nicht gebremst.

(Während ich den ersten Absatz schreibe, klingelt es. Nicht an meiner Tür, sondern irgendwo im Haus. Es sind die Sternsinger, die im Pfarrbrief für ab 10.30 Uhr angekündigt sind. Der Nachbar aus der Wohnung unter mir öffnet. Die Jungs singen ihre Liedchen. Fragen, wo sie noch klingeln könnten. Ich habe inzwischen aus lauter Neugier die Tür aufgemacht und bin hin- und hergerissen. Einerseits möchte ich den Jungs gern was geben, andererseits bin ich noch im Schlafanzug und den Blick in meinen Flur kann man eigentlich keinem Kind zumuten. Der Nachbar trifft dann einfach die Entscheidung für mich, indem er den Jungs sagt: "Da gegenüber wohnen Chinesen, die sind eher nicht so gut, und über uns - das sind Deutsche, aber die sind auch nicht gut." Schon sind die Jungs auf der Treppe nach unten, ich sehe einen Umhang fliegen.)

Womit wir wieder beim Thema wären. Klar könnte ich um 10.30 Uhr angezogen und gestriegelt eine saubere Wohnung präsentieren. Aber ich wohne schon so lange allein, dass mir der Sinn dafür abgegangen ist. Und jetzt hocke ich in einer unfertig eingerichteten Wohnung und bin mit der Fertigstellung völlig überfordert.

Am Neujahrstag war ich spontan zum Essen bei den Leitern des Volkstanzkreises eingeladen. Zusammen mit deren Nachbarn und drei weiteren Personen aus der Tanzgruppe. Es wird also eigentlich höchste Zeit für eine Gegeneinladung. Der Plan schwirrt auch schon seit Anfang Dezember in meinem Kopf herum, ich schwanke noch, ob ich zwei oder drei bestimmte Jungs, die ich von der Feuerwehr kenne, einladen soll.

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